Surfen Sie hoch und tief
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Die Ausrüstung für das Windsurfen hat sich in den letzten zehn Jahren stark weiterentwickelt. Dies gilt nicht zuletzt für die Ausrüstung für das Bahnsegeln, das sogenannte Formula-Windsurfen. Bei dieser Wettkampfform segelt man einen Seitenwindkurs (nach seinem Aussehen auch I-Kurs genannt). Das bedeutet, dass man auf der Wende hoch gegen den Wind und auf der Leeseite möglichst tief segeln muss.
Mit flachem Vorliek (komplett mit dem Wind) zu segeln ist langsamer als auf einem schnellen Segel zu liegen, wo man die ganze Zeit in Gleitfahrt bleiben kann. Mit flachem Vorliek (komplett mit dem Wind) zu segeln ist langsamer als auf einem schnellen Segel zu liegen, wo man die ganze Zeit in Gleitfahrt bleiben kann. In diesen Zusammenhängen geht es darum, so schnell wie möglich zur Bahnmarke zu kommen, und wir sprechen dann von „Velocity Made Good“, im alltäglichen Sprachgebrauch abgekürzt VMG. Es ist wichtig, auf dem Schlag hoch in den Wind zu gehen, aber nicht so hoch, dass man an Geschwindigkeit verliert. Deshalb gibt es einen optimalen Winkel, bei dem die Geschwindigkeit bis zur Bahnmarke, d. h. VMG, am höchsten ist. Dieser Winkel hängt von der Ausrüstung, der Windstärke und dem Segeltrimm usw. ab und ist etwas, das Sie versuchen müssen, beim Segeln auf dem Wasser zu spüren. Auf der Leeseite hinunter zur Leebahnmarke gilt dasselbe: Es ist wichtig, einen optimalen Winkel zu finden, der Sie so schnell wie möglich zur Bahnmarke bringt (also wieder maximale VMG). Da es diese Wettkampfform nun seit etwa zehn Jahren gibt, wurde die Ausrüstung so optimiert, dass man auch bei sehr leichtem Wind sowohl hoch als auch tief gegen den Wind fahren kann. Mit den größten Segeln (12,5 m2 ) sind nur etwa 4 m/s erforderlich, um in Gleitfahrt zu bleiben, und bei Wind um 6 m/s reicht ein etwas kleineres Segel von etwa 11 m2 . Um die Ausrüstung auf optimale Geschwindigkeit und Höhengewinn zu trimmen, können Sie ein GPS verwenden. Sie befestigen es an Ihrem Oberarm, damit Sie ein gutes Signal haben, und segeln dann einen Kurs, während das GPS einmal pro Sekunde die Positionen speichert. Nach dem Segeln können Sie die Messdaten einfach auf einen Laptop übertragen und dort sehen, wie Sie gesegelt sind. Als Beispiel hierfür sind wir einen kleinen Kurs von Örsholmen aus um Märrholmen herum und zurück gesegelt. Die GPS-Daten davon sind in Abbildung 1 überlagert auf einer Satellitenkarte dargestellt.
Abbildung 1. GPS-Daten für eine Fahrt von Örsholmen und um Märrholmen herum (im Uhrzeigersinn) insgesamt dreimal. Der Wind betrug hier etwa 6-7 m/s (Südostrichtung) und es wurde mit einem Formula-Board und 11 m 2 gesegelt Segel.
Man erkennt recht einfach, dass der Höhengewinn und auch der Schleierwinkel gut sind. Die Frage ist aber: Wie gut? Um dies zu überprüfen, kann man die Geschwindigkeit in einem Polardiagramm darstellen (durchgezogene Linie in Abbildung 2). In einem solchen Diagramm wird die Geschwindigkeit als Abstand vom Ursprung markiert und die Winkelposition entspricht dem Winkel zum Wind (d. h. der Wind kommt im Diagramm aus 0 Grad). Man erkennt leicht, dass man Geschwindigkeiten von etwa 16 Knoten bis knapp 25 Knoten erreicht. Während dieser Fahrt betrug der Wind etwa 6-7 m/s und die verwendete Ausrüstung bestand aus einem Starboard 162 Surfbrett und einem Severne Code Red 11.0 Segel.
Wie schnell sind Sie gegen den Wind oder auf eine Bahnmarke in Luv zugefahren? Dies lässt sich berechnen, indem man die Geschwindigkeitskomponente auf die vorherrschende Windrichtung projiziert. Daraus ergibt sich unsere VMG, die im gleichen Polardiagramm wie die Geschwindigkeit in Abbildung 2, hier mit gestrichelter Linie, dargestellt werden kann. Man erkennt dann, dass die höchste Geschwindigkeit auf die Bahnmarke zu etwa 10 Knoten beträgt und in einem Winkel von etwa 50° zum Windauge erreicht wird. Die relative Windrichtung beträgt nur etwa 25°, da wir im Verhältnis zur Windstärke eine relativ hohe Geschwindigkeit beibehalten (6 m/s sind etwa 11 Knoten). Segeln wir mit dem Wind, erreichen wir in diesem Fall eine maximale VMG von etwa 140–150° und erreichen dann maximal 16–18 Knoten reine Geschwindigkeit auf die Bahnmarke zu. Bemerkenswert ist auch, dass die höchste Geschwindigkeit locker bei etwa 22–23 Knoten liegt und man somit etwa doppelt so schnell segelt wie der Wind (22 Knoten sind etwa 12 m/s).
Neben Wettkämpfen auf Cross-Country-Strecken eignet sich Formula-Ausrüstung auch hervorragend für Fahrten durch den Schärengarten bei leichtem Wind. Eine Fahrt von Örsholmen um Märrholmen herum dauert etwas mehr als 20 Minuten und Sie haben bis dahin eine Strecke von etwa 10 km zurückgelegt.
Abbildung 2. Eine Winkeldarstellung der Geschwindigkeit (durchgezogene Linie) und VMG (gestrichelte Linie) für das in Abbildung 1 gezeigte Segel.
/Krister Svensson